KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan
KatecheseKirche St. Stephan

Liebe Schwestern und Brüder!

Vieles erschöpft heute den modernen Menschen, weil wir in einer Welt leben, in der das Funktionale uns alle beherrschen will. Natürlich ist es gut, wenn vieles funktioniert und wir ärgern uns, wenn der Zug zu spät kommt oder die Waschmaschine den Geist aufgibt. Aber mit der Erwartung, dass auch wir Menschen immer funktionieren müssen, werden wir alle zur Maschine. Wir leben im Diktat des funktionieren Müssens: in der Schule, im Beruf, in der Wirtschaft, im privaten Lebensumfeld….

Israel erkannte, vor allem in der Zeit des babylonischen Exils (597-539 v.Chr.) den Gott, der sich dem Diktat des Funktionierens entzog. In der Götterwelt Babylons existierte das Prinzip: „Wer den Göttern gibt, was er hat, darf erwarten, dass sie ihm geben , was er noch nicht hat, aber gerne hätte.“ (Jan-Heiner Tück) Die Aufforderung in Israel, sich von Gott kein Bild zu machen heißt, man kann sich des Gottes nicht bemächtigen. Er steht der Welt gegenüber. Gott wird nicht mehr im Kultbild erfahrbar, sondern in der Schrift. Am brennenden Dornbuschbegegnet Gott Mose mit dem Selbstzeugnis: Ich bin der, ich bin da. Gegen die äußerliche, funktionale Auslegung der Thora, kommt es Jesus auf die innere, herzliche Auslegung des Gesetzes an.

Mir wird dieses Thema in den letzten Jahren immer wichtiger, da wir seit einiger Zeit in der Kirche fast alles unter dem Gesichtspunkt der erfolgreichen Funktionalität sehen. Die evangelische Pfarrerin Hanna Jakobs forderte die Abschaffung der Sonntagsgottesdienste, weil sich die viele Arbeit für so wenige nicht mehr lohnt. Die vorhandenen Kräfte könnte man anderswo besser verwenden. Sakramente werden unter dem Gesichtspunkt der Rekrutierung gesehen. Pastorale Gremien stehen unter dem funktionalen Erfolgsdruck. Der Priester wird unter dem Gesichtspunkt der Macht gesehen. „Bietet“ die Liturgie den Menschen noch etwas?

Unter dem Druck des Funktionalismus sind alle überfordert und auch Müde geworden. Ich wünsche mir eine unverzweckbare und freie Kirche, denn in allem Ringen um Funktionalität ist uns Gott abhandengekommen und damit auch die Freude am Christsein. Ich wünsche mir eine Liturgie, die zwecklos und deshalb höchst sinnvoll ist.

So schreibt Romano Guardini: „Liturgie üben heißt, getragen von der Gnade, geführt von der Kirche, zu einem lebendigen Kunstwerk werden vor Gott, mit keinem anderen Zweck, als eben vor Gott zu sein und zu leben; heißt das Wort des Herrn erfüllen und werden wie die Kinder; einmal verzichten auf das Erwachsensein, das überall zweckhaft handeln will, und sich entschließen zu spielen, so wie David es tat, als er vor der Bundeslade tanzte.“

Ihr Norbert Lucht, Pfarrer